Berg Aavasaksa
Aavasaksa ist eine der offiziellen Nationallandschaften Finnlands und eines der ersten Touristikziele. Aavasaksa liegt ca. 13 km nördlich vom Ortszentrum Ylitornio.
Lappland-Reisende besuchen den Berg seit dem 17. Jahrhundert, um die Mitternachtssonne zu bewundern. Spätestens Anfang des 19. Jahrhunderts begannen die Einheimischen, den Mittsommer auf dem Berg zu feiern. Bis Ende des Jahrhunderts hatte sich Aavasaksa als Besuchsziel etabliert.
Der Vermessungspunkt befand sich aller Wahrscheinlichkeit nach bei dem Aussichtsturm auf dem Berg Aavasaksa, wie auch später der Punkt des Struve-Bogens. Im Jahr 2005 wurde neben dem Aussichtsturm ein Denkmal zu Ehren der Gradmessung Maupertuis´ errichtet.
Als der mit dem Schiff gereiste Pierre Louis Moreau de Maupertuis vor dem Rest der Gruppe, der auf dem Landweg unterwegs war, in Tornio ankam, reiste er zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende mit dem Gouverneur Gabriel Gyllengrip auf den Berg Aavasaksa.
Zu diesem Zeitpunkt hatte die Expedition noch keine Entscheidung getroffen, ob sie eine Triangulationskette auf den Bergen errichten würde. Bereits in Aavasaksa fiel Maupertuis die Bergkette am Rande des Torne-Flusses auf.
Anfang Juli 1736 errichtete die Expedition auf dem Aavasaksa eine Zielmarke und ließ den kompletten oberen Teil des Bergs abholzen. Die Expedition kehrte Ende des Monats zurück zum Berg. Dann kam auch der Gouverneur Gyllengrip mit seinem Gefolge als Gast der Expedition zu Besuch. Aus Bäumen und Blättern wurde ein Speisesaal mit Tischen und Bänken eingerichtet und der restliche Rotwein wurde anlässlich der Feier aufgetischt.
Einheimische kamen oft vorbei und sahen den Franzosen bei der Arbeit zu. Sie brachten Fisch, Schafe und „diese furchtbaren Früchte, die in diesen Wäldern wachsen“, wie Maupertuis die Blaubeeren bezeichnete.
Maupertuis und Réginald Outhier kehrten noch im Dezember nach Aavasaksa zurück. Die Rentierfahrt war „kurz aber schrecklich“. Die Franzosen waren mit schwergängigen Schlitten nicht vertraut und sie fielen ständig in den Schnee. Zudem hatte sich Maupertuis seine Hand während der Fahrt verletzt.
In Aavasaksa gibt es mehrere für den Tourismus erbaute Gebäude. Die vom Staat errichtete representative Kaiserhütte („Keisarinmaja“) stammt vom Jahr 1882. Das Gebäude wurde vom Architekten Hugo Emil Saurén entworfen.
Sie wurde eigens für den Besuch des russischen Kaisers Alexander III gebaut, der schließlich nicht stattfand. Finnland war 1809–1917 Teil des russischen Großfürstentums.
Der Pavillon wurde im Jahr 1927 als eine sogenannte Touristenhütte gebaut. Es ist das älteste erhaltene Gebäude in Lappland, das ursprünglich für den Tourismus gedacht war. Neben der Kaiserhütte befindet sich ein Kiosk im Jugendstil, dessen ursprünglicher Standort im Park Apteekinpuisto in Tornio war. Er wurde im Jahr 1912 gebaut und 1959 nach Aavasaksa versetzt.
Der Aussichtsturm aus roten Backsteinen stammt vom Jahr 1969. Die ersten Pläne für den Aussichtsturm von Aavasaksa waren bereits 90 Jahre zuvor angefertigt worden.
Quellen:
Hautajärvi, Harri. “Aavasaksa ja öinen aurinko”. Kestävän matkailun monitieteiset mittarit kulttuuriympärstöissä. Eds. Soile Veijola and Kati Kyyrö. Valtioneuvoston selvitys- ja tutkimustoiminnan julkaisusarja 2020:26. Valtioneuvoston kanslia, Helsinki, 2020.
Maupertuis, Pierre Louis Moreau de. “Maan muoto”. Maan muoto ynnä muita kirjoituksia Lapista. Ed. Osmo Pekonen. Väyläkirjat, 2019 (orig. 1738).
Finnish Heritage Agency: https://www.rky.fi/read/asp/r_kohde_det.aspx?KOHDE_ID=2174
Outhier, Réginald. Matka Pohjan perille. Maupertuis Foundation and Väyläkirjat, 2011 (orig. 1744).
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Berg Aavasaksa auf der Karte von Réginald Outhier (Carte du fleuve de Torneå, 1736).
Information
Bilder vom Berg Aavasaksa
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Der Expedition auf der Karte
Réginald Outhier hat die Reise der Expeditionsmitglieder von Paris nach Tornio und zurück detailliert beschrieben. Die Reise mit Schiff und Kutschen nahm zwei Monate in einer Richtung in Anspruch.