Berg Nivavaara

Der Berg Nivavaara befindet sich in Korpikylä, circa 30 Kilometer nördlich von Tornio. Dort begann die Gradmessungsexpedition mit ihren Messungen. Der Vermessungspunkt Nivavaara wurde bei der endgültigen Triangulationskette jedoch nicht verwendet.

Nivavaara war für die Expedition ein leichter Standort, denn es befand sich in der Nähe des Torne-Flusses und der Häuser von Korpikylä. Auch heute ist der Gipfel von Nivavaara einfach über die Treppe zu erreichen. Von oben eröffnet sich eine Aussicht auf den Torne-Fluss.

Auch wenn der Standort Nivavaara für die Expedition an sich unkompliziert war, waren die Bedingungen alles andere. Die Mücken plagten die Übernachtenden auf dem Berg. Aufgrund der Mückenplage musste das Zelt so dicht verschlossen werden, dass die Wärme unerträglich wurde. Réginald Outhier schlief lieber in einer aus Fichtenästen gebauten Hütte und trug Schuhe und Netzstoff als Gesichtsschutz.

Ein Teil der Expedition begab sich auf den nahe gelegenen Kaakamavaara, um eine Zielmarke zur Einleitung der Vermessungen aufzustellen.

Auf dem Nivavaara entwickelte Pierre Louis Moreau de Maupertuis eine Bauart für die Zielmarke, die von da an auf allen Bergen eingesetzt wurde. Die entasteten und geschälten Baumstämme wurden zu einer kegelförmigen Kota aufgestellt und oben zusammengebunden. Die geschälten, hellen Stämme waren von den anderen Bergen aus gut zu sehen. Der Quadrant, ein Winkelmessgerät, wurde in der Mitte der Zielmarke aufgestellt.

Die Arbeit der Expedition stieß auf großes Interesse bei den Anwohnern rund um Nivavaara und es kamen viele Neugierige, um sie bei ihrer Arbeit zu beobachten.

Im Jahre 1799, 63 Jahre nach der französischen Gradmessungsexpedition, waren der italienische Guiseppe Acerbi (1773–1846) und der schwedische Oberst Anders Fredrik Skjöldebrand (1757–1834) auf dem Torne-Fluss bis hinauf zum Nordkapp unterwegs.

Skjöldebrand war ein begabter Zeichner und er veröffentlichte über seine Reise das Buch „Voyage pittoresque au Cap du Nord“ (1805). Auf einem von ihm gezeichneten Bild ist die Kirche von Karunki dargestellt und auf der anderen Flusseite Nivavaara mit der Zielmarke der Gradmessungsexpedition auf dem Gipfel.

Das Bild beweist, dass die Zielmarke jedenfalls über 60 Jahre nach der Expedition Maupertuis´ existierte.

Dessin de Skjöldebrand représentant l’église de Karungi et le mont Nivavaara datant de 1799. Source: Museovirasto – Finnish Heritage Agency.
Quellen:

Maupertuis, Pierre Louis Moreau de. “Maan muoto”. Maan muoto ynnä muita kirjoituksia Lapista. Ed. Osmo Pekonen. Väyläkirjat, 2019 (orig. 1738).

Outhier, Réginald. Matka Pohjan perille. Maupertuis Foundation and Väyläkirjat, 2011 (orig. 1744).

Tobé, Erik. Fransysk visit i Tornedalen 1736–1737. Om en gradmätniingsexpedition och dess nyckelpersoner. Tornedalica, Luleå, 1986.


Karte

Hinweise zur Bedienung der Karte
  • Rot = Triangulationsnetz und seine Messpunkte.
  • Grün = Route.
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Auf der alten Karte

Berg Nivavaara auf der Karte von Réginald Outhier (Carte du fleuve de Torneå, 1736).

Möchten Sie eine Karte für sich selbst? Die Karte wird derzeit als Poster (225 mm x 707 mm) im Shop des Museums des Torniotals (Adresse: Torikatu 4, Tornio, Finnland) verkauft.


Information

WGS84N 66°7’6.6″ E 23°57’42.5″
WGS84N 66.1185, E 23.9618
ETRS-TM35FINN 7336451, E 362793
UTM (WGS84)34W 633761.834 7336280.718
(Geschätzter Standort des Messpunkts.)

124 m

Eine Richtung 700 m.

Nivavaara befindet sich in Korpikylä, fahren Sie ca. 33 km nördlich von Tornio die Straße 21 entlang.

Bei „Jokivarrentie 3320“ nach links in Richtung Osten abbiegen, das Bahngleis überqueren und sofort nach links abbiegen.

Der Parkplatz ist nach etwa 800 m erreicht.

Der Pfad ist gekennzeichnet. Der Aufstieg, teilweise auf Treppen, auf den Nivavaara beträgt etwa 700 m. Auf dem Gipfel befindet sich ein Unterstand mit einer Aussicht auf den Torne-Fluss. Der Unterstand liegt im Naturschutzgebiet.

Die Zielmarke der Triangulationskette lag offensichtlich auf dem Gipfel, 100–200 Meter nördlich vom Unterstand.

Kaakamavaara11 km
Huitaperi16 km
Die Kirche von Tornio31 km
(Entfernung in Luftlinie.)

Vom 6. bis 14. Juli 1736.

8. Juli 1736. « Le Dimanche nous eûmes une Compagnie fort nombreuse; les Finlandois ou Finois, Habitans des environs de la Montagne, vinrent en foule pour nous voir: nos Messieurs en arrivant sur cette Montagne, y avoient trouvé deux Lapponnes qui faisoient paître leurs Réennes; elles avoient leur Cabane au pied de la Montagne vers le Nord-Est. »

Réginald Outhier. Journal d’un voyage au Nord, 1744.

6. Juli 1736. « Après avoir remonté le fleuve depuis 9 heures du matin jusqu’à 9 heures du soir, nous arrivâmes à Korpikyla; c’est un hameau sur le bord du fleuve, habité par des Finnois: nous y descendimes, & après avoir marché à pied quelque tems à travers la forêt, nous arrivâmes au pied de Niwa, montagne escarpée, dont le sommet n’est qu’un rocher où nous montâmes, & sur lequel nous nous établîmes.

Nous avions été sur le fleuve, fort incommodés de grosses Mouches à tête verte, qui tirent le sang par-tout où elles picquent; nous nous trouvâmes sur Niwa, persécutés de plusieurs autres espèces encore plus cruelles.

Deux jeunes Lappones gardoient un petit troupeau de Reenes sur le sommet de cette montagne, & nous apprimes d’elles comment on se garantit des Mouches dans ce pays; ces pauvres filles étoient tellement cachées dans la fumée d’un grand feu qu’elles avoient allumé, qu’à peine pouvions-nous les voir, & nous fumes bientôt dans une fumée aussi épaisse que la leur. »

Pierre Louis Moreau de Maupertuis. La Figure de la Terre, 1738.

Bilder vom Berg Nivavaara

Durch einen Klick auf das Bild öffnen sich die Bilder im Großformat in der Galerie.


Der Expedition auf der Karte

Réginald Outhier hat die Reise der Expeditionsmitglieder von Paris nach Tornio und zurück detailliert beschrieben. Die Reise mit Schiff und Kutschen nahm zwei Monate in einer Richtung in Anspruch.