Grundlinie
Die Grundlinie ist ein ca. 14 km langer Teil der Triangulation am Torne-Fluss bei Ylitornio und Övertorneå.
Der nördliche Endpunkt der Grundlinie befindet sich am Ostufer des Torne-Flusses auf der Nordseite der Mündung des Tengeliönjoki-Flusses. Die Zielmarke befindet sich circa 2–3 km nach Norden von der Kreuzung der Brücke von Aavasaksa. Der genaue Standort des Vermessungspunktes ist nicht bekannt.
Der südliche Endpunkt der Grundlinie liegt auf der Westseite des Flusses in Niemis. Es ist in Fluglinie etwa 14 km vom nördlichen Punkt entfernt. Der genaue Standort der südlichen Zielmarke ist ebenfalls nicht bekannt. Nach der Karte Réginald Outhiers befand sich der Vermessungspunkt auf der Südseite der Mündung des Armasjoki-Flusses.
Laut Pierre Louis Moreau de Maupertuis war die Grundlinie die längste, die bis dahin bei der Triangulation jemals gemessen worden war.
Die Triangulation basiert auf der Trigonometrie. Sobald die Länge einer Seite eines Dreiecks bei einer Triangulationskette – Grundlinie – bekannt ist, lassen sich die übrigen Dreiecksseiten durch Messung der Winkel zwischen den Seiten trigonometrisch berechnen. Die Triangulation (Dreiecksmessung) hatte sich im 16. und 17. Jahrhundert als Methode der Kartographie etabliert.
Die Grundlinie wurde im Winter bei frostigen Temperaturen auf dem Eis des Torne-Flusses ermittelt. Die Zielmarken für die Endpunkte der Grundlinie wurden im Sommer aufgestellt und dienten dazu, Winkelmessungen nach Aavasaksa und Huitaperi auszuführen.
Als die Expedition auf dem Torne-Fluss unterwegs war, fiel ihr auf, dass der Fluss zwischen Kainuunkylä und Koivukylä besonders breit war. Somit wäre diese Stelle für die Basis der Grundlinie geeignet.
Outhier berichtet, dass es auf dem Fluss viele Inseln gibt, wo Heu gemäht wird. An den Ufern befinden sich viele Behausungen, in deren Feldern „schöne rundährige Gerste sowie Roggen” angebaut werden. Er beschreibt das Gebiet als das schönste im ganzen Flusstal.
Als sich die restliche Expedition Ende Juli in Richtung Pullinki begab, blieben Alexis Clairaut und Charles Camus vor Ort, um die Lage der Grundlinie zu ermitteln. Sie unternahmen lange Ausflüge am Flussufer und auf den Bergen, um einen geeigneten Standort für die Grundlinie zu finden.
Die Winkelmessungen erfolgten im Sommer und Anfang Dezember kehrte die Expedition nach Ylitornio, um Messungen vorzubereiten. Ihr Unterkunftsort war das Pfarrhaus von Ylitornio auf der Westseite des Flusses in der Nähe der Kirche von Matarenki.
Die Grundlinie wurde Ende Dezember bei frostigen Temperaturen gemessen.
Quellen:
Maupertuis, Pierre Louis Moreau de. “Maan muoto”. Maan muoto ynnä muita kirjoituksia Lapista. Ed. Osmo Pekonen. Väyläkirjat, 2019 (orig. 1738).
Outhier, Réginald. Matka Pohjan perille. Maupertuis Foundation and Väyläkirjat, 2011 (orig. 1744).
Karte
Hinweise zur Bedienung der Karte
- Rot = Triangulationsnetz und seine Messpunkte.
- Grün = Route.
- Blau = Anfahrt von Straße 21.
- Punkte: Klicken Sie auf einen Punkt, um weitere Informationen zu erhalten.
- Verkleinern: Zeigt den Standort in der Triangulationskette.
- Drop-Symbol: Lokalisieren Sie Ihre Position auf der Karte.
- Messwerkzeug: Messen Sie die Entfernungen zwischen Standorten.
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Auf der alten Karte
Die Grundlinie auf der Karte von Réginald Outhier (Carte du fleuve de Torneå, 1736).
Der nördliche Endpunkt der Grundlinie
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Der südliche Endpunkt der Grundlinie
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Der Expedition auf der Karte
Réginald Outhier hat die Reise der Expeditionsmitglieder von Paris nach Tornio und zurück detailliert beschrieben. Die Reise mit Schiff und Kutschen nahm zwei Monate in einer Richtung in Anspruch.