Personendarstellungen aus dem Tornetal

Neben den Ortskenntnissen benötigte die Expedition auch physische Kraft, um Messinstrumente zu transportieren und Zielmarken zu errichten.

Auf die Identität von einfachen Bauern und Soldaten wird im Reisetagebuch nicht eingegangen, dagegen werden viele Menschen höherer Stände namentlich erwähnt.

Anders Hellant, der junge Dolmetscher der Expedition

Anders Hellant (1717–1789) war erst 18 Jahre alt, als er für die Expedition Maupertuis’ als Dolmetscher und Ortsführer tätig wurde. In die Geschichtsbücher ging er als Direktor für Ökonomie Lapplands, Kronvogt, Mitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften und kühner Unternehmer ein.

Als Maupertuis in Tornio ankam, arbeitete Hellant als Bezirksschriftführer in der Gruppe des Gouverneurs Gabriel Gyllengrip bei dessen Kontrollreise in die nördlichen Gebieten des Landes.

Hellant übersetzte bereits im Veröffentlichungsjahr 1738 den Forschungsbericht von Maupertuis ins Schwedische („Jordens Figur“).

Johan Wegelius, zivilisierter Schulmeister

Die Unterstützung des Schulmeisters im Pädagogium Tornio, Johan Wegelius (1693–1764), war für die Expedition von entscheidender Bedeutung. Wegelius konnte Latein, war an Astronomie interessiert und widmete sich meteorologische Beobachtungen.

Wegelius wusste zu erzählen, dass der Torne-Fluss in größerem Maße in Nord-Süd-Richtung verlief als auf den damaligen Karten verzeichnet war. Solch wertvolle Information half Maupertuis, die Messungen auf den Bergen in Flussnähe zu planen.

Carl Magnus Du Rietz, Adelsherr mit französischem Hintergrund

Carl Magnus Du Rietz (1681–1741), der Chef der Kompanie Tornio des Regiments Västerbotten, organisierte auf Ersuchen des Königs und des Gouverneurs hin ortansässige Soldaten als Arbeitskraft für die Expedition Maupertuis’.

Petter Johan Pipping, Bürgermeister von Tornio

Die Expeditionsmitglieder wurden gleich nach ihrer Ankunft zuerst im Haus des Bürgermeisters von Tornio Petter Johan Pipping (1694–1766) in Närä einquartiert.

Vor seiner Laufbahn als Bürgermeister war Pipping als Vogt Lapplands tätig und verantwortete die Verwaltung und Besteuerung der Region. Er war über 30 Jahre lang (1733–1764) Bürgermeister von Tornio.

Pipping hatte Latein studiert, was die Kommunikation mit den Gästen erleichterte.

Erik Brunnius der Ältere und der Jüngere, eine zivilisierte Pfarrfamilie

Das Pfarrhaus von Ylitornio war einer der Stützpunkte der Expedition. Die Gespräche mit den Franzosen wurden auf gelehrte Weise in Latein geführt. Der Haushalt von Brunnius nahm in bedeutendem Maße am Service und an der Verpflegung der Expedition teil.

Der Pfarrer von Ylitornio, Erik Brunnius der Ältere (1660–1741), war während des Aufenthalts der Expedition im Tornetal beinahe 80 Jahre alt. Er war fast erblindet und das Amt wurde in der Praxis bereits von seinem Sohn Erik Brunnius der Jüngere (1706–1783) ausgeübt.

Christine et Elisabeth Planström, junge Töchter eines Bürgers aus Tornio

Die Geschwister Christine Planström (ca. 1716–1790) und Elisabeth Planström (1718–1784) gehörten zu den Kreisen der bürgerlichen Gesellschaft von Tornio, mit welchen die Franzosen Umgang pflegten. Mit einigen Gästen entwickelte sich der Umgang zu einer romantischen Beziehung.

Die Geschwister folgten den Männern nach Paris. In Frankreich fanden die Geschwister ihr Glück jedoch nicht und hatten mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Beide lebten ihr restliches Leben in Frankreich: Christine im Kloster, Elisabeth als Gattin eines brutalen Adelsmannes, im Gefängnis und im Kloster.

Abraham Fought, Pfarrer von Alatornio

Abraham Fought (1684–1760), der Pfarrer von Alatornio, war ein zivilisierter Mann, der Latein sprach und sich daher fließend mit den Franzosen unterhalten konnte.

Carl von Linné, der einige Jahre zuvor in Tornio zu Besuch gewesen war, bezeichnete Fought in seiner Korrespondenz als einen freundlichen Mann.

Gabriel Gyllengrip, Entwickler des wirtschaftlichen Lebens

Gabriel Gyllengrip (1687–1753), der Gouverneur der Provinz Västerbotten organisierte auf Anordnung des Königs hin dortige Regimentssoldaten zur Unterstützung der Expedition.Im Sommer 1736 unternahm Gyllengrip eine Kontrollreise in die nördlichen Gebiete seiner Provinz und traf dort Maupertuis mit seiner Gruppe.

Quellen:

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Pekonen, Osmo. La rencontre des religions autour du voyage de l’abbé Réginald Outhier en Suède en 1736–1737. Lapin yliopistokustannus, Rovaniemi, 2010.

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Slunga, Nils. “Kirkko ja koulu – papisto ja kirkollinen elämä”. Tornionlaakson historia II. 1600-luvulta vuoteen 1809. Ed. Olof Hederyd et al. Tornionlaakson kuntien historiakirjatoimikunta. Jyväskylä, 1993.

Terrall, Mary. Maupertuis. Maapallon muodon mittaaja. Suom. Osmo Pekonen. Väyläkirjat, Tornio, 2015 (orig. 2002).

Tobé, Erik. Fransysk visit i Tornedalen 1736–1737. Om en gradmätniingsexpedition och dess nyckelpersoner. Tornedalica, Luleå, 1986.

Vuorio, Lauri. “Anders Hellant”. Tornionlaakson vuosikirja 1978. Tornionlaakson kotiseututoimikunta, Tornio, 1978.

Weinz, Erik. “Personer och händelser kring gradmätningen i Tornedalen 1736–1737. Några anteckningar som förord.” Ed. Erik Weinz. Tornedalica Nr 23. Kalix, 1977.

Wikipedia https://fi.wikipedia.org/wiki/Johan_Wegelius_nuorempi


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