Berg Iso-Horila (Horilankero)
Der Vermessungspunkt von Horilankero ist heute unter dem Namen Iso-Horila oder Horilanvaara bekannt. Dieser Punkt liegt circa 20 km nordöstlich vom Ortszentrum Ylitornio, am westlichen Rand des Dorfs Ratasvuoma.
Der obere Bergbereich ist mit Vegetation bedeckt und dicht bewaldet. Auf dem Gipfel befindet sich ein für das Vermessungsamt als Landmarke dienender, in den Fels gebohrter Bolzen, der von üppiger Vegetation umgeben ist.
Auf der Ostseite sehen Sie Häuser und Felder in Ratasvuoma, ansonsten ist der Gipfel heutzutage weitgehend bewaldet und die Aussicht begrenzt.
Iso-Horila ist der zentrale Punkt der Triangulationskette Maupertuis’ – alle Dreiecke der Kette enden hier.
Im Umkreis von Iso-Horila bildet sich ein Siebeneck, das die Wissenschaftler zur Prüfung ihrer Kette nutzten. Die Winkelsumme eines Siebenecks auf einer ebenen Fläche musste 900 Grad betragen. Auf einer krummen Fläche bzw. auf der Erdkugel musste die Winkelsumme eines Siebenecks dagegen 900 Grad übersteigen. Bei dem von der Expedition gemessenen Siebeneck betrug sie 900° 1’ 37’’.
Die Expedition verließ Iso-Horila am 18. August, nachdem sie dort fünf Tage verbracht hatte. Von Aavasaksa aus sah man am nächsten Tag, dass Iso-Horila in Flammen stand. Ein unachtsam gelöschtes Feuer hatte einen Waldbrand ausgelöst. Pierre Louis Moreau de Maupertuis schickte 30 Männer dorthin, um das Feuer zu löschen. Das Feuer zerstörte nicht nur Wald, sondern auch die oben aufgestellte Zielmarke.
Der französische Diener der Expedition Pedre wusste den genauen Standort der Zielmarke und mit seiner Hilfe konnte man die Marke wieder aufstellen. Eine Gruppe von Männern blieb auf dem Berg und hielt Wache, falls das Feuer noch einmal ausbrechen sollte.
Der Waldbrand von Iso-Horila beeinträchtigte die Vermessungsarbeit auch bei anderen Punkten der Triangulationskette. Zum Beispiel bei dem südlichen Punkt der Grundlinie im Dorf Niemis und in Huitaperi gab es Schwierigkeiten, weil der dichte Rauch die Sicht einschränkte.
Iso-Horila hebt sich neben der flachen Sumpf- und Feldlandschaft als ein hoher waldiger Berg empor. An dessen Hängen gibt es weite Felsformationen, alte Uferbereiche von vor 10 000 Jahren, die sich wegen des Baumbestands am unteren Teil des Bergs nicht aus der Nähe erkennen lassen.
Iso-Horila ist, genauso wie Aavasaksa, ein moränenbedeckter sogenannter Kalottberg. Nach der letzten Eiszeit blieben die Gipfel der höchsten Berge als Inseln erhalten. Diese Berge werden Kalottberge genannt, denn die moränenbedeckte Oberfläche wurde vom Wasser nicht weggespült.
Der bewaldete Gipfel Iso-Horilas war ca. 400 m lang und 200 m breit. Oben befindet sich ein urwaldartiger Fichtenwald, dessen Landschaft in sich geschlossen ist.
Im Felsgebiet von Iso-Horila befindet sich ein kleines privates Schutzgebiet.
Quellen:
Husa, Jukka ja Teeriaho, Jari. Luonnon- ja maisemansuojelun kannalta arvokkaat kallioalueet Lapissa. Suomen ympäristö 6/2015. Ympäristöministeriö, Suomen ympäristökeskus. Helsinki, 2015.
Maupertuis, Pierre Louis Moreau de. “Maan muoto”. Maan muoto ynnä muita kirjoituksia Lapista. Ed. Osmo Pekonen. Väyläkirjat, 2019 (orig. 1738).
Outhier, Réginald. Matka Pohjan perille. Maupertuis Foundation and Väyläkirjat, 2011 (orig. 1744).
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Berg Iso-Horila auf der Karte von Réginald Outhier (Carte du fleuve de Torneå, 1736).
Information
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Der Expedition auf der Karte
Réginald Outhier hat die Reise der Expeditionsmitglieder von Paris nach Tornio und zurück detailliert beschrieben. Die Reise mit Schiff und Kutschen nahm zwei Monate in einer Richtung in Anspruch.