Berg Pullinki

Pulllinki war der höchste Berg der Triangulationskette Maupertuis’. Der bewaldete, relativ hohe Berg dominiert das Landschaftsbild. Pullinki liegt beim Dorf Svanstein auf der schwedischen Seite des Torne-Flusses südwestlich des Sees Kuittasjärvi. Von Pello aus fährt man etwa 25 km in südlicher Richtung.

Zur Zeit der Expedition Maupertuis’ war der Torne-Fluss kein Grenzfluss, sondern das Tornetal war auf beiden Seiten des Flusses Teil des schwedischen Reichs. Im Vertrag von Fredrikshamn (finn. Haminan rauha) zwischen Schweden und Russland wurde im Jahre 1809 die Staatsgrenze entlang des Torne-Flusses festgelegt. Heute ist Pullinki der einzige Vermessungspunkt der Expedition, der in Schweden auf einem Berg liegt. Zudem befindet sich das südliche Ende der Grundlinie in Schweden, auf der Westseite des Torne-Flusses beim Dorf Niemis.

Réginald Outhier ließ Mitte Juli eine Zielmarke auf dem Pullinki bauen. Er kletterte auf die Spitze einer Fichte, um die Sicht auf andere Berge zu prüfen und stellte fest, dass der Standort angemessen war.

Ende des Monats kehrte die Expedition auf den Berg zurück. Der steile Anstieg auf den Berg im tiefen Moos war anstrengend.

Sowohl Outhier als auch Maupertuis waren der Meinung, dass es in Pullinki außergewöhnlich viele Stech- und Kriebelmücken gab, die ebenfalls die einheimischen Soldaten plagten. Das Gesicht eines französischen Dieners „schwoll schrecklich vor lauter Mückenbissen“.

Der Aufenthalt der Expedition wurde durch die am Südwesthang von Pullinki gefundene Quelle erleichtert. An mehreren Lagerplätzen musste das Wasser von dem weiter gelegenen Fluss getragen werden.

Die Expedition fällte Bäume auf dem Gipfel von Pullinki, um eine Sicht auf Aavasaksa, Horilankero, Niemivaara und Kittisvaara zu bekommen. Heute befindet sich dort ein Aussichtsturm, der einen Ausblick in jede Richtung des Tornetals bietet. Auf dem Gipfel finden Sie auch eine Tageshütte „Toppstuga“ sowie einen Feuerplatz.

Als Teil des Struve-Bogens gehört Pullinki zum UNESCO-Weltkulturerbe. Andere Welterbestätten des Struve-Bogens in Schweden sind Tynnyrilaki in Kiruna, Jupukka in Pajala und Perävaara in Haparanda.

An den Nordhängen von Pullinki hat es ein Skizentrum gegeben. Heute (2024) sind die Pisten nicht regelmäßig geöffnet.

Auf dem Gipfel Pullinki neben dem Aussichtsturm befindet sich ein Denkmal Maupertuis’.

Quellen:

Maupertuis, Pierre Louis Moreau de. “Maan muoto”. Maan muoto ynnä muita kirjoituksia Lapista. Ed. Osmo Pekonen. Väyläkirjat, 2019 (orig. 1738).

Outhier, Réginald. Matka Pohjan perille. Maupertuis Foundation and Väyläkirjat, 2011 (orig. 1744).


Karte

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Auf der alten Karte

Berg Pullinki auf der Karte von (Carte du fleuve de Torneå, 1736).

Möchten Sie eine Karte für sich selbst? Die Karte wird derzeit als Poster (225 mm x 707 mm) im Shop des Museums des Tornetals (Adresse: Torikatu 4, Tornio, Finnland) verkauft.


Information

WGS84N 66° 38′ 47″  E 23° 46′ 55″ 
WGS84N 66.6464, E 23.7819
UTM (WGS84)34W 623026 7394704
(Geschätzter Standort des Messpunkts.)

335 m

Eine Richtung 4,2 km.

Pullinki liegt im Dorf Svanstein auf der Westseite des Torne-Flusses, 26 km südlich von Pello und 40 km nördlich von Matarenki bzw. Övertorneå.

Biegen Sie am Nordende des Dorfs Svanstein von der Straße 99 nach Westen auf die Straße 857 ab. Fahren Sie 2,6 km weiter und folgen Sie danach dem Wegweiser des Struve-Bogens nach links. Es empfiehlt sich, das Auto gleich am Beginn der Einfahrt stehen zu lassen, denn der Weg auf den Berg befindet sich in einem schlechten Zustand.

Der Weg verengt sich ebenfalls nach oben hin und ist sehr steil. Der Weg eignet sich nicht zum befahren mit dem Auto.

Alternativ können Sie den Pullinki-Berg auch über einen Pfad entlang der Skipisten erreichen. In dem Fall noch ca. einen Kilometer weiterfahren. Dann sehen Sie auf der linken Straßenseite ein kegelförmiges Gebäude bzw. die untere Station des ehemaligen Skilifts.

Von dem dortigen alten Parkplatz aus können Sie den Berg hinaufsteigen.

Es gibt alternative Routen auf den Berg. Die längste und leichteste Route führt über einen schmalen Waldweg. Ein ca. 4 km langer Weg windet sich von der Südseite auf den Pullinki hinauf. An der Straße 857 sehen Sie den Wegweiser zum Struve-Vermessungspunkt.

Am Anfang der Straße gibt es eine Infotafel über den Struve-Bogen in Pullinki und alte auf den Pullinki hinweisende Schilder. Die sicherste Route auf den Gipfel ist der vorgenannte Waldweg. Der Weg führt durch einen üppigen Laubwald.

Sie können auch alten Skipisten und Skiliftlinien entlang auf den Pullinki steigen. Die Skiliftlinie bei der unteren Station des ehemaligen Skizentrums führt direkt auf den Gipfel. Auf dem Gipfel biegt die Route nach links in Richtung Südosten.

Sie können den Gipfel ebenfalls über einen 1,5 km langen Weg erreichen, der beim Hauptgebäude des Skizentrums startet. Beim Hauptgebäude und bei der unteren Skiliftstation gibt es alte Hinweisschilder für den Struve-Bogen, welche die Pfadlinie zeigen. Da die Böden der Skipisten mittlerweile buschig sind, lässt sich der Pfad eventuell nur schwer finden.

Aavasaksa28 km
Iso-Horila (Horilankero)22 km
Kittisvaara20 km
Niemivaara17 km
(Entfernung in Luftlinie.)

Vom 17. bis 18. Juli 1736
Vom 31. Juli bis 6. August 1736

18. Juli 1736. « L’extrémité Orientale de Půllingi est l’endroit le plus élevé de la Montagne, mais couvert d’un Bois de sapin plus gros que tous ceux que nous avions vûs jusques-là. Du haut d’un Arbre je découvris Avasaxa & Horrilakero, & je me déterminai à faire dresser un signal; mais il fallut auparavant abattre une partie de ce Bois. Nos six Hommes y travaillerent sans relâche, & le signal fut dressé le Mercredi à 4 heures après midi;- – – »

Réginald Outhier. Journal d’un voyage au Nord, 1744.

31. Juli 1736. « C’est la plus élevée de nos montagnes; & elle est d’un accès très rude par la promptitude avec laquelle elle s’élève, & la hauteur de la mousse dans laquelle nous avions beaucoup de peine à marcher. Nous arrivâmes cependant sur le sommet à 6 heures du matin; & le séjour que nous y fimes depuis le 31 Juillet jusqu’au 6 Août fut aussi pénible que l’abord.

Il y fallut abbattre une forêt des plus grands arbres; & les Mouches nous tourmentèrent au point que nos soldats du régiment de Westro-Bottnie, troupe distinguée, même en Suède où il y en a tant de valeureuses, ces hommes endurcis dans les plus grands travaux, furent contraints de s’enveloper le visage, & de se le couvrir de godron; ces insectes infectoient tout ce qu’on vouloit manger, dans l’instant tous nos mets en étoient noirs.

Les Oiseaux de proie n’étoient pas moins affamés, ils voltigeoient sans cesse autour de nous, pour ravir quelques morceaux d’un Mouton qu’on nous apprêtoit. »

Pierre Louis Moreau de Maupertuis. La Figure de la Terre, 1738.

Das Denkmal besteht aus einer Pyramide wie das im Jahr 1956 auf dem Kittisvaara errichtete Denkmal zu Ehren der Gradmessungsexpedition, nur etwas kleiner.

Bilder vom Berg Pullinki

Durch einen Klick auf das Bild öffnen sich die Bilder im Großformat in der Galerie.


Der Expedition auf der Karte

Réginald Outhier hat die Reise der Expeditionsmitglieder von Paris nach Tornio und zurück detailliert beschrieben. Die Reise mit Schiff und Kutschen nahm zwei Monate in einer Richtung in Anspruch.