Kirche von Matarengi (Övertorneå)

Als die Expedition Maupertuis’ in Ylitornio ankam, duftete es in der Kirche von Ylitornio bzw. Matarengi noch nach frischem Holz. Die Kirche war im vorigen Jahr, 1735, fertiggestellt worden. Den heutigen Glockenstapel gab es noch nicht – er wurde ca. dreißig Jahre später im Jahr 1763 errichtet.

Die Kirche wurde von Hans Gabrielsson Biskop (ca. 1684–1760) aus dem westfinnischen Kruunupyy gebaut. Die heutige aus Stockholm gebrachte Orgel war damals in der Kirche noch nicht verfügbar, als die Franzosen möglicherweise an dem von Erik Brunnius der Jüngere (1706–1783) gehaltenen Gottesdiensten teilnahmen. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Orgel wurde 1780 für die Kirche erworben.

Der erste bekannte Kirchenstandort in der Provinz Ylitornio (Övertorneå) befand sich in Särkilahti, einige Kilometer nördlich. Die Kapelle von Särkilahti wurde Ende des 15. Jahrhunderts gebaut.
Bereits 1530 wurde die Kapellengemeinde von Särkilahti in Ylitornio eine selbständige Kirchengemeinde.

Die Kapelle wurde 1615 durch die große Frühlingsflut komplett zerstört. Der Kapellenort wurde danach auf den heutigen Kirchenplatz Matarengi verlegt, am Fuße der Särkivaara. Die Kirche wurde während des Großen Unfriedens durch russische Kosaken im Jahr 1717 zerstört. Der Pfarrer Johannes Nicolai Tornberg (1640–1717) versuchte, die Silbergegenstände seiner Kirche zu schützen. Die Kosaken misshandelten den Pfarrer und er erlag seinen Verletzungen zwei Tage später.

Das Gebäude wurde vollständig abgebaut, als eine neue Kirche zu Maupertuis´ Zeiten gebaut wurde.

Anstelle der ältesten durch die Flut zerstörte Kapelle von Särkilahti wurde 2018 eine neue Kapelle im Original nachgebaut.

Im Reisetagebuch Outhiers nannte er die Kirche von Matarengi als Kirche von Särkilahti. Der Pfarrer Erik Brunnius der Ältere (1660–1741) wohnte mit seiner Familie in der Nähe. Die Aufgaben des alten Pfarrers wurde hauptsächlich von seinem Sohn Brunnius der Jüngere übernommen.

Das Pfarrhaus von Ylitornio war ein zentraler Ort für die Expedition. Sie übernachteten oft in dem gastfreundlichen Pfarrhaus. Außerdem half Brunnius der Jüngere der Expedition auf vielerlei Weise. Er ließ unter anderem die zur Vermessung der Grundlinie erforderlichen Holzstangen und deren Stützfüße gemäß Anweisungen der Franzosen bauen.

Die zweite Kirche der Provinz befand sich in Hietaniemi. Zehn Jahre nach dem Besuch Maupertuis´ im Jahr 1747 wurde in Hietaniemi eine neue Kirche gebaut. Sie wurde von demselben Biskop entworfen. Im Herbst 2023 brannte die Holzkirche von Hietaniemi bis auf die Grundmauern ab und wurde völlig zerstört.

Neben Matarengi und Hietaniemi hatte die Eisenhütte von Kengis („Kengisbruk“) in Pajala eine Kapellenkirche und einen eigenen Kaplan.

Quellen:

Maupertuis, Pierre Louis Moreau de. “Kirje Verteillacin kreivittärelle”. Transl. Osmo Pekonen. Maan muoto ynnä muita kirjoituksia Lapista. Ed. Osmo Pekonen. Väyläkirjat, 2019.

Slunga, Nils. “Kirkko ja koulu – papisto ja kirkollinen elämä”. Tornionlaakson historia II. 1600-luvulta vuoteen 1809. Eds. Olof Hederyd et al. Tornionlaakson kuntien historiakirjatoimikunta. Jyväskylä, 1993.

Väänänen, Kyösti: Johannes Nicolai Tornberg. Turun hiippakunnan paimenmuisto 1554–1721, online publication. Studia Biographica 9. Helsinki: Suomalaisen Kirjallisuuden Seura, 2011– (referred 3.5.2024). Permanent ID for the publication URN:NBN:fi-fe201101191118; permanent ID for the article http://urn.fi/urn:nbn:fi:sks-thp-002540


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Kirche von Matarengi auf der Karte von Réginald Outhier (Carte du fleuve de Torneå, 1736).

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Möchten Sie eine Karte für sich selbst? Die Karte wird derzeit als Poster (225 mm x 707 mm) im Shop des Museums des Tornetals (Adresse: Torikatu 4, Tornio, Finnland) verkauft.


Information

Die Kirche von Matarengi befindet sich im Zentrum von Matarengi (Övertorneå) am Matarengivägen 31.

19. August 1736. « Le Dimanche, quelques-uns de nos Messieurs étant allés à l’Office, où il y eut Prédication, furent étonnés d’entendre de toute part des sanglots, que poussoient les Habitans, touchés de l’instruction que leur faisoit M. Brunius. Au retour de l’Eglise, on dit que le feu étoit dans les Forêts d’Horrilakero. »

22. August 1736. « A 9 heures nous sommes retournés souper & coucher chez M. Brunius. Sa Maison étoit la meilleure retraite que nous eussions; elle est placée à peu près au milieu de l’espace que comprennent nos triangles, & fort près de l’extrémité Septentrionale de notr base. Nous y trouvions toujours trois Chambresm que nous pouvions occuper sans déranger la Famille, qui étoit fort nombreuse. »

Réginald Outhier. Journal d’un voyage au Nord, 1744.

21. Dezember 1736. « Ce fut le vendredi 21 Décembre, jour du Solstice d’Hiver, jour remarquable pour un pareil ouvrage, que nous commençâmes la mesure de notre base vers Avasaxa, où elle se trouvoit.

A peine le Soleil se levoit-il alors vers le midi; mais les longs crépuscules, la blancheur des neiges, & les feux dont le Ciel est toujours éclairé dans ces pays, nous donnoient chaque jour assez de lumière pour travailler quatre ou cinq heures.

Nous partimes à 11 heures du matin de chez le Curé d’Öfwer-Torneå , où nous logeâmes pendant cet ouvrage; & nous nous rendimes sur le fleuve, où nous devions commencer la mesure, avec un tel nombre de traineaux, & un si grand équipage, que les Lappons descendirent de leurs montagnes, attirés par la nouveauté du spectacle. »

Pierre Louis Moreau de Maupertuis. La Figure de la Terre, 1738.

Bilder aus der Kirche von Matarengi

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Der Expedition auf der Karte

Réginald Outhier hat die Reise der Expeditionsmitglieder von Paris nach Tornio und zurück detailliert beschrieben. Die Reise mit Schiff und Kutschen nahm zwei Monate in einer Richtung in Anspruch.