Berg Niemivaara
Niemivaara liegt am See Ajankijärvi, ca. 40 km vom Gemeindezentrum Pello entfernt.
Niemivaara ist ein Berg mit steilen Hängen und obeliskartigen Felsen, der die französischen Wissenschaftler verzauberte. Später fühlten sich auch mehrere Dichter von der Reisebeschreibung Pierre Louis Moreau de Maupertuis´ inspiriert. Zum Beispiel schreibt der Schotte James Thomson in seinem Gedicht „Seasons“ (1740):
„Where pure Niemi’s fairy mountains rise, And fringed with roses, Tenglio rolls his stream.“
Niemivaara grenzt im Norden und Westen an den See Ajankijärvi. An den Rändern des Bergs eröffnen sich schöne Aussichten auf die umgebende Region. Vom Felsplateau aus in Gipfelnähe kann man nach Süden in Richtung Iso-Horila (Horilankero) und Aavasaksa sowie nach Nordwesten in Richtung Pullinki sehen.
Der Vermessungspunkt befindet sich im bewaldeten Gipfelbereich. Auf der Ostseite sehen Sie einen Steilhang, an dessen Rand die Aussicht auf die Landschaft ebenfalls beeindruckend ist. Die höchste vertikale Wand ist 8–12 m hoch.
Der Gipfel Niemivaaras ist kleinflächig moränenbedeckt. Nach der letzten Eiszeit blieben die Gipfel der höchsten Berge als Inseln erhalten. Diese Berge werden Kalottberge genannt, denn die moränenbedeckte Oberfläche wurde von den Wellen nicht weggewaschen. Der Gipfel besteht aus einem von Kiefern dominierten recht trockenen Heidewald.
Die Zielmarke wurde von einem schwedischen Offizier, welcher der Expedition half, an den ersten Augusttagen errichtet. In Outhiers Aufzeichnungen wurde er nicht namentlich genannt; es handelte sich aber wahrscheinlich um Gustav Bucht (1696–1759) aus Ylitornio.
Gleichzeitig wurden auf den nahe gelegenen Bergen mehrere alternative Zielmarken aufgestellt. Niemivaara wurde unter anderem zu einem am besten geeigneten Ort ausgewählt, weil von dort aus der Blick auf den fernen Kaakamavaara möglich war.
Die Fahrt vom Torne-Fluss auf den Berg war laut Maupertuis „furchtbar“.
Zuerst wurden Maupertuis, Réginald Outhier und Anders Celsius von Turtola dem steinigen Paamajoki-Fluss entlang zum See Paamajärvi gerudert. Die Männer mussten ständig aus dem Boot aussteigen und von Stein zu Stein springen. Der Baumbestand war manchmal so dicht, dass Bäume vom Weg gefällt werden mussten. Für die Überquerung des Sees Ajankijärvi mussten die Ruderer ein Segel aus einer dichten Fichte fertigen.
Obwohl die Fahrt furchtbar war, war Maupertuis schließlich von diesem Ort völlig verzaubert und schrieb davon eine jubelnde Beschreibung in seinem Buch „La Figure de la Terre“ („Die Figur der Erden“).
Bei den Vermessungen des Struve-Bogens, die etwa 100 Jahre nach der Gradmessung Maupertuis’ erfolgten, wurde anstatt Niemivaara der Name Ylinen-vaara verwendet.
Quellen:
Husa, Jukka ja Teeriaho, Jari. Luonnon- ja maisemansuojelun kannalta arvokkaat kallioalueet Lapissa. Suomen ympäristö 6/2015. Ympäristöministeriö, Suomen ympäristökeskus. Helsinki, 2015.
Maupertuis, Pierre Louis Moreau de. “Maan muoto”. Maan muoto ynnä muita kirjoituksia Lapista. Ed. Osmo Pekonen. Väyläkirjat, 2019 (orig. 1738).
Outhier, Réginald. Matka Pohjan perille. Maupertuis Foundation and Väyläkirjat, 2011 (orig. 1744).
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Berg Niemivaara auf der Karte von Réginald Outhier (Carte du fleuve de Torneå, 1736).
Information
Bilder vom Berg Niemivaara
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Der Expedition auf der Karte
Réginald Outhier hat die Reise der Expeditionsmitglieder von Paris nach Tornio und zurück detailliert beschrieben. Die Reise mit Schiff und Kutschen nahm zwei Monate in einer Richtung in Anspruch.