Stromschnellen des Torne-Flusses
Am 6. Juli 1736 stieg die Expedition in Boote in Tornio und begann ihre Fahrt zu den als Vermessungspunkte fungierenden Bergen im Tornetal. Sie hatten sieben Boote zur Verfügung mit jeweils drei Ruderern.
Der Fluss erleichterte erheblich die Arbeit der Expedition, da sich Menschen, Instrumente und sonstige Ausrüstung relativ leicht transportieren ließen.
Der etwa 500 km lange Torne-Fluss ist der größte frei fließende Fluss Europas. Im Gegensatz zu vielen anderen großen Flüssen werden die Stromschnellen des Torne-Flusses nicht zur Stromerzeugung genutzt.
Der Fluss entspringt in den Fjälls an der Grenze zwischen Schweden und Norwegen. Die Fjällbäche münden in den See Torneträsk, von dort aus schlängelt sich der Fluss durch Nordschweden, bis er nach Pajala zum Grenzfluss wird und sich mit dem Muonio-Fluss vereint.
Als die Franzosen den Torne-Fluss mit Booten und im Winter mit Schlittentransport hin und zurück fuhren, musste die Expedition zahlreiche Stromschnellen des Flusses wiederholt umgehen. Zwischendurch – entweder aus Abenteuerlust oder purer Müdigkeit – fuhr ein Teil der Franzosen die Stromschnellen mit Booten.
Die Manövrierfähigkeit der Einheimischen in Stromschnellen beeindruckte die Franzosen.
Die Boote waren leichter als in Frankreich. In seinem Reisetagebuch schildert Réginald Outhier das Meistern der Stromschnellen; wie zwei Männer stets in schnellem Tempo rudern, während der dritte Mann das Boot steuert und Kollisionen mit Steinen verhindert. Manchmal war das Tempo so hoch, dass die Boote in der Luft oberhalb der Wellen zu fliegen schienen.
Auf der von Outhier gezeichneten Karte der Triangulation im Tornetal sind folgende Stromschnellen markiert, hier von Süden nach Norden aufgezählt: Kukkolankoski, Matkakoski, Vuennonkoski, Sompakoski, Kauvokoski, Kattilakoski, Korpikoski, Valkeakoski, Hirvaskoski und Puruskoski.
Das finnische Wort „koski“ bedeutet „Stromschnellen“.
Sompakoski ist bei Kauvokoski gekennzeichnet. Auf den heutigen Karten ist diese Stromschnelle nicht gesondert benannt.
Außerdem erwähnt Outhier in seinem Reisetagebuch die Stromschnelle „Vojakkalankoski“. Damit könntesoll er Isonärä und Vähänärä bei den Dörfern Ala- und Ylivojakkala gemeint haben.
Quellen:
Maupertuis, Pierre Louis Moreau de. “Maan muoto”. Maan muoto ynnä muita kirjoituksia Lapista. Ed. Osmo Pekonen. Väyläkirjat, 2019 (orig. 1738).
Outhier, Réginald. Matka Pohjan perille. Maupertuis Foundation and Väyläkirjat, 2011 (orig. 1744).
Karte
Hinweise zur Bedienung der Karte
- Rot = Triangulationsnetz und seine Messpunkte.
- Grün = Route.
- Blau = Anfahrt von Straße 21.
- Punkte = Klicken Sie auf einen Punkt, um weitere Informationen zu erhalten.
- Verkleinern: Zeigt den Standort in der Triangulationskette.
- Drop-Symbol: Lokalisieren Sie Ihre Position auf der Karte.
- Messwerkzeug: Messen Sie die Entfernungen zwischen Standorten.
Öffnen Sie die Karte in einem neuen Browserfenster.
Informationen zu den Stromschnellen
Der Expedition auf der Karte
Réginald Outhier hat die Reise der Expeditionsmitglieder von Paris nach Tornio und zurück detailliert beschrieben. Die Reise mit Schiff und Kutschen nahm zwei Monate in einer Richtung in Anspruch.